Fiktion, Synthetik, Futurum Imperfectum, Raumfahrt, Insel, Kolonialismus
a.ACHAT, Daniel Colucciello Barber, Stefan Becker, Hannes Broecker, Nikolaus Gansterer, James Hoff, Barbara Imhof, Margarete Jahrmann, Marian Kaiser, D. Kaufman, Jonas Loh, Fred Rapid, Klaus Schafler, Claudia Schötz, Christina Wessely. VOICE: Anna Mendelssohn.
Film / live-broadcast: Emma Rosa Simon
White light, Aww white light it lighten up my eyes
White light, don‘t you know it fills me up with surprise
White light, Aww white heat tickle me down to my toes
White light, Aww white light I tell you now goodness knows, now work it.
The Velvet Underground
Ein Film wird gedreht. Ein Synthesizer brummt. Ein Tisch wird gedeckt und eine Raumstation landet. Was auf der Insel beginnt, endet im All. Irgendwo dazwischen geht der Kapitalismus Richtung Mars unter Wasser. Willkommen im Futurum Imperfectum. „Vielleicht ist es wichtiger, die Fiktion vor der Wirklichkeit zu schützen, als die Wirklichkeit vor der Fiktion“, meinte Jacques Rancière und in diesem Sinn folgt die Episode dem Glühen des vielleicht merkwürdigsten aller Elemente, Phosphor, von seinen außerirdischen Ursprüngen über alchemistische Experimente, Vogelexkremente, pazifische Inseln, Schiffsrouten, koloniale Expansionen und diätische Geopolitiken bis hinein in die subaquatischen und wieder zurück in die extraterrestrischen Territorien des Kapitalismus.
Die Kollaboration verschiedener KünstlerInnen und TheoretikerInnen mit einem Designer und einer Architektin zukünftiger Raumstationen vermisst die Distanz zwischen Inseln und Planeten, Tragödie und Transgression, Zukunft, Vergangenheit und Fiktion. Ein gigantischer Tisch überspannt Raum und Zeit, Geschichte und Geschichten werden als Essen gereicht und inkorporiert, die Raumstation wird zum Filmset. Denn frei nach Jean-François Lyotard’s Diktum kann „Der Mythos [...] nur in der Sprache des Mythos erzählt werden.“